Stand der Technik
Verfahren
Pyrolyse von festen Stoffen
Die Pyrolyse ist ein Prozess der thermischen Spaltung von chemischen Verbindungen, wobei durch Temperatur ein Bindungsbruch innerhalb von großen Molekülen erzwungen wird. Meist geschieht dies unter Ausschluss von Sauerstoff, um im Gegensatz zur Vergasung eine Verbrennung zu verhindern. Die Pyrolyse erfolgt in der Regel bei Temperaturen ab ca. 350°C, wobei dann bei organischen Abfällen die vorhandenen Kohlenwasserstoffketten in kürzere Kettenmoleküle gecrackt werden. In der Pyrolyse können Koks, Öl und Gas gewonnen werden. Bei niederen Temperaturen ergibt sich ein höherer Ölanteil, bei hohen Pyrolysetemperaturen steigt der Gasanteil. Die Pyrolyse verläuft endotherm. Aufgrund der fehlenden Verbrennung muss ihr die für den Prozess erforderliche Wärme von außen zugeführt werden. [1]
Vergasung von festen Stoffen
Das Grundprinzip der Vergasung ist die unvollständige Verbrennung des eingesetzten Brennstoffes. Diese findet üblicherweise bei Temperaturen ab > 500°C statt. Die heutigen Vergaseranlagen arbeiten in der Regel mit Temperaturen zwischen 850 – 1.200°C, wobei auch Prozesse bis über 2.000°C bekannt sind. Die unvollständige Verbrennung entsteht durch eine Unterversorgung des Verbrennungsprozesses mit Sauerstoff. Die Kohlenwasserstoffverbindungen werden vollständig gebrochen und durch Anlagerung von Sauerstoff im Idealfall zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff gespalten. Der Vergasungsprozess ist prinzipiell exotherm, es wird Wärmeenergie freigesetzt. Die energetischen Wirkungsgrade liegen bei der Vergasung je nach Vergasertyp und Prozessführung bei 80 – 95%.
Anlagentechnik
Die thermochemische Umwandlung von festen Brennstoffen in ein Brenngas findet im Vergasungsreaktor (Vergaser) statt. In kleinen Anlagen werden hauptsächlich Aufstrom- und Fallstromvergaser eingesetzt. Die Reihenfolge der Umwandlungsschritte von festen Brennstoffen, wie das Trocknen, die Pyrolyse, die partielle Oxidation und die Reduktion, hängt von der Art des Vergasers ab. Der Brennstoff bestimmt mit seinen chemischen, mechanischen, kalorischen und reaktionskinetischen Eigenschaften die Auswahl des für den jeweiligen Prozess geeigneten Apparates. Weiterhin ist die Leistungsgröße ein entscheidender Parameter. Bei der konstruktiven Lösung müssen spezifische Prozessparameter wie z.B. Druck und Temperatur berücksichtigt werden. In der Regel werden für die Vergasung von festen Brennstoffen Schacht- und Wirbelschichtapparate und Kombinationen aus diesen zur dezentralen Energieversorgung eingesetzt